Ein Mann steht hinter einer Frau und umarmt sie. Die Hände des Mannes und der Frau liegen auf dem Bauch der Frau. Die Frau ist schwanger.

Verhütung geht alle etwas an

Falsche Informationen, wenig wissen, sich schämen -
das kann Jugendlichen beim Thema Verhütung
große Probleme bereiten.

Wenn Jugendliche das erste Mal Sex haben,
sollten sie gleichberechtigt
für die passenden Verhütungs-Maßnahmen sorgen.
Das scheint heute selbstverständlich.
Doch die Realität sieht anders aus.

Die Familienberaterin Martina Morawitz sagt dazu:
Unsere First Love Beratungsstellen werden
zu über 99 Prozent von Mädchen genutzt.
First Love ist englisch.
Es bedeutet: Erste Liebe.
Viele Mädchen sehen Verhütung als ihre Aufgabe,
als Aufgabe der Frau.
Erst durch Aufklärungsarbeit erfahren sie,
dass sie nicht alleine dafür verantwortlich sind.

Ein Thema wird immer wieder in Beratungen diskutiert:
Manche Jugendliche möchten keine Kondome benutzen.
Hier muss klar gesagt werden:
Die Pille kann gegen Schwangerschaft schützen.
Aber sie schützt nicht
gegen sexuell übertragbare Krankheiten.
Das betrifft alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht:
Das ist auch unabhängig von der sexueller Orientierung.
Also ob man sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt
oder zum anderen Geschlecht.
Das scheint aber vielen nicht klar und bewusst zu sein.
 

Oft wollen Jugendliche Kondome nicht nutzen,
weil sie nicht wissen, wie das geht und sich schämen.

In der Beratung kann man auf alle Fragen der Jugendlichen eingehen.
Dabei ist es wichtig,
falsche Informationen richtig zu stellen und aktiv aufzuklären.

Das Wissen über Verhütung ist sehr unterschiedlich.
Manche Jugendlichen wissen sehr gut Bescheid.
Sie kümmern sich sehr bewusst und aktiv um das Thema.
Andere wissen weniger.
Das hängt zum Teil auch mit der Herkunft zusammen.

Morawitz sagt: Es wäre schön,
wenn mehr Paare zur Beratung kommen.
Die Burschen sollten mehr Interesse zeigen
und mehr Verantwortung übernehmen.
Wir laden alle Jugendlichen ein,
mit ihren Partner/innen wiederzukommen,
falls sie noch Fragen haben.

Die meisten Informationen wollen die Jugendlichen
über die Anwendung der Pille und des Kondoms.
Wichtig: Alles was mit Hormonen zu tun hat,
muss durch Ärztinnen oder Ärzte verschrieben werden.
Hormone sind wichtige Botenstoffe im Körper.
Zu viele oder falsche Hormone können sich
negativ auf die Gesundheit auswirken, sagt Morawitz. 

Wenn Sie Beratung zum Thema Sex und Verhütung suchen,
können Sie unsere Suchfunktion nutzen.
Eine passende Familien-Beratungsstelle befindet sich auch in Ihrer Nähe. 

Unsere Interviewpartnerin

Martina Morawtz ist Diplomierte Sozialarbeiterin.
Sie ist Familienberaterin der First Love Beratungsstelle
der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung. 

Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF)
Brünner Straße 68/3/15
1210 Wien
Webseite der Familienberatungsstelle ÖGF

Das Interview wurde im Mai 2010 geführt und im April 2022 überarbeitet.

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