Ein Mann sitzt auf einem Sofa. Eine Frau liegt auf dem selben Sofa und liegt mit ihrem Kopf auf dem Schoß des Mannes.

Erwartungen in der Partnerschaft

Am Beginn einer Partnerschaft stehen
viele Erwartungen an den neuen Partner
oder die neue Partnerin.
Diese Erwartungen prägen unsere Beziehungen.

Wie soll er sein? Wie soll sie sein?
Was soll sie oder er machen?
Weiblichkeit und Männlichkeit sind heute anders definiert
als vor etwa 50 Jahren.
Es wird schwieriger, die passende Rolle zu finden.
Es wird auch schwieriger,
den unterschiedlichen Wünschen der Partnerin oder des Partners
gerecht zu werden.

Der Psychotherapeut Martin Krautschneider sagt:
Früher war alles einfacher und geordneter.
Durch einen neuen Blick auf die Rollenbilder entstehen Konflikte.
Wie sollen wir den Wünschen des anderen gerecht werden?
Der Experte spricht auch von „Rollenkonserven“:
Dieser alte Begriff soll Rollenmuster veranschaulichen.

Neue Bilder, alte Rollen

Heute finden wir uns eher in „Fantasiekonserven“ wieder.
Wir können und wollen alles sein und werden.
Wir wollen uns ständig selbst verbessern –
wir wollen besser, schöner, begehrenswerter sein.
Gleichzeitig ist das alte traditionelle Rollenverhalten noch in uns:
Der Mann muss seine Macht durch Beziehungen zu Objekten zeigen,
zum Beispiel durch große, schnelle Autos.
Die Frau sucht Bestätigung durch soziale Beziehungen,
Worte und Handlungen.

Der Experte sagt dazu:
Der Kern der Begegnung zwischen Frauen und Männern ist der Konflikt.
Es geht dabei um Liebe oder um Macht.
Die Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau erzeugt Konkurrenz.
In der Liebe verwandelt sich die Konkurrenz in Anerkennung.
Wir anerkennen und wertschätzen die Eigenschaften
und Verhaltensweisen des Partners oder der Partnerin.

Männer sprechen leider oft zu wenig über ihre Gefühle.
Sie wollen sich zu wenig mit sich selbst
und mit der Partnerin oder dem Partner auseinandersetzen.
So bleiben sie auch mit ihren Ängsten und Sorgen allein.

Wer seinem Partner näher kommen will,
darf keine Angst vor Veränderung haben.
Man muss Lust an der gemeinsamen Entwicklung haben.
Man darf nicht immer starr an den eigenen Mustern festhalten.
Doch wie weit kann ich gehen?
Was ist zu viel für mich?
Diese Fragen muss jeder und jede für sich beantworten.
Das Wichtigste in einer Partnerschaft ist immer:
neugierig bleiben, interessiert bleiben.

Der Berater empfiehlt: Führen Sie gemeinsame Rituale ein.
Zum Beispiel ein Begrüßungsritual.
Oder finden Sie ein gemeinsames Lied, zu dem sie tanzen.
Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten.

Wenn Sie zu Erwartungen in der Beziehung ein Gespräch
mit einem Profi führen wollen,
vereinbaren Sie gerne einen kostenfreien Termin
in einer österreichischen Familien-Beratungsstelle. 

Unser Interviewpartner

Martin Krautschneider ist Sozial-Pädagoge und Psychotherapeut.
Er ist Familien-Berater
in der „Familien-Beratung Am Schöpf-Werk“ in Wien.

Familien-Beratung Am Schöpf-Werk
Am Schöpfwerk 29/14
1120 Wien

Das Interview wurde im November 2021 geführt.

Seite wechseln Webseite verlassen