Jugendliche schaut besorgt in ihr Handy.

Wie erkläre ich meinen Kindern, was Krieg ist?

Viele Familien sprechen nicht
über den Krieg in der Ukraine.
Wir haben ein paar Tipps für Sie.

Die Beraterin Isabella Kainersdorfer sagt:
Viele Menschen haben Ängste.
Zum Beispiel: Dass sich der Krieg auf andere Länder ausbreitet.
Dass es einen Krieg mit Atom-Waffen in Europa gibt.
Diese Ängste sind manchmal sehr groß.
Die Menschen schieben sie weg.
Sie sprechen nicht darüber.

Wenn Eltern mit ihren Kindern über den Krieg sprechen wollen,
müssen sie zuerst ihre eigenen Gefühle verarbeiten.
Das ist wichtig.
Eltern müssen zuerst für sich selbst klären,
wie sie mit der Situation umgehen können.

Soll man Kindern etwas zum Krieg erklären,
auch wenn sie gar nicht fragen?
Isabella Kainersdorfer sagt dazu:
Es kommt darauf an, wie alt die Kinder sind
und wie sie auf die Ereignisse reagieren!

Zum Beispiel: Kinder unter 5 Jahren verstehen noch kaum,
was Sterben, Tod oder Getötet-Werden bedeuten.
Es ist also schwierig,
dass man so jungen Kindern den Krieg erklärt.

 

Kainersdorfer sagt:
Kinder sprechen vielleicht auch mit anderen Kindern
über das Thema Krieg.
Beobachten Sie Ihr eigenes Kind aufmerksam:
Wirkt mein Kind beunruhigt?
Zieht sich mein Kind zurück?
Dann sprechen Sie das Thema unbedingt an!
Was kann man sagen?
Zum Beispiel: Ich mache mir Gedanken über den Krieg.
Wie geht es dir und deinen Freundinnen und Freunden damit?

Machen Sie Ihrem Kind keine Angst

Haben Sie das Gefühl,
Ihr Kind ist von dem Thema Krieg nicht berührt?
Dann machen Sie den Krieg nicht zu sehr zum Thema.
Machen Sie Ihrem Kind keine Angst.

Wenn Ihr Kind zu große Ängste hat,
holen Sie sich Unterstützung!
Zeitungen und andere Medien erklären das Thema für Kinder.
Es gibt zum Beispiel auch ein Video des Zoom-Kindermuseums
zum Thema Krieg in der Ukraine.

Achten Sie auch darauf,
dass Ihr Kind nicht zu viele Berichte zum Krieg sieht.
Oft werden in den Berichten schlimme Bilder gezeigt.

Sie können auch mit Ihrem Kind bei Hilfs-Aktionen mitmachen.
Zum Beispiel: Friedens-Tauben basteln.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber,
ob Sie gemeinsam bei Hilfs-Aktionen mitmachen wollen.
Dann fühlen Sie sich vielleicht weniger hilflos.
Das kann auch helfen.

Wenn Sie Hilfe für die Gespräche mit Ihrem Kind brauchen,
vereinbaren Sie einen kostenfreien Termin
in einer Familien-Beratungsstelle!

Unsere Interviewpartnerin

Isabella Kainersdorfer, MA ist Pädagogin und Beraterin.
Sie arbeitet in den Familien-Beratungsstellen
der Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie
in Niederösterreich.

Gesellschaft für ganzheitliche Förderung und Therapie Niederösterreich GmbH (gfgf)
Hamerlingstraße 20
3910 Zwettl
Webseite der Familienberatungsstelle gfgf  

Das Interview wurde im April 2022 geführt.

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