Jugendliche weint am Bett

Psychische Erkrankung von Kindern und Jugendlichen

Viele Eltern haben Probleme
weil ihre Kinder verhaltensauffällig sind.
Das gilt besonders jetzt,
nach den intensiven Zeiten der Corona-Pandemie.

In den Beratungsstelle ist seither oft ein Thema,
dass Kinder den Lern-Anschluss verloren haben.
Die Eltern haben die Schwierigkeiten damit.
„Während der Pandemie haben viele Kinder gemerkt,
wie gemütlich es zuhause sein kann.
Sie haben wenig für die Schule gemacht.
Es ist für viele Eltern schwierig,
die Kids da wieder herauszuholen“, berichtet Barbara Campman.

Das geht in manchen Fällen so weit,
dass Kinder nicht mehr zur Schule gehen wollen.
Die Expertin empfiehlt in solchen Fällen ein klares Programm:
„Decken Sie die Kinder mit Aufgaben zu,
die sie den Tag über zu erledigen haben.
Und vor allem: Schränken Sie die elektronischen Medien drastisch ein.
Das macht die ganze Situation dann schon deutlich unbequemer.“

Handelt es sich um andere Verhaltens-Auffälligkeiten?
Zum Beispiel Bettnässen,
oder haben die Kids einen übermäßigen Bewegungsdrang?
Dann ist der erste Schritt laut der Sozialarbeiterin:
Schauen Sie genau hin, lassen Sie sich beraten.
Es muss sich nicht sofort um eine psychische Erkrankung handeln.

Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen:
Kann das Kind Dinge erledigen,
die seinem Alter entsprechen?
Kann es Aufträge abarbeiten?
Macht es seine Hausaufgaben?
Aber auch dabei ist es in Ordnung und völlig normal,
wenn das nicht immer geht.

„Man muss sich natürlich Zeit nehmen:
Sprechen Sie mit dem Kind, beobachten Sie es.
Viele Eltern geben zu schnell ihre Verantwortung ab“, so Campman.
Man muss sich nicht gleich an Expertinnen oder Experten wenden.
„Vieles lässt sich im Gespräch und im Miteinander verbessern und klären.“

Melden sich tatsächlich Schule oder Kindergarten bei den Eltern?
Dann ist es nötig, sich Hilfe von außen zu holen.
Versuchen Sie es zuerst mit einer Beratungsstelle.
Sie müssen nicht gleich ärztliche oder psychologische Hilfe suchen:
„Eine psychologische Diagnose und Medikamente sind immer
erst der letzte Schritt.“
Oft führen schon ganz einfache Maßnahmen
zu deutlichen Veränderungen.
Zum Beispiel gemeinsame Unternehmungen an der frischen Luft,
sich wieder öfter mit Freundinnen und Freunden treffen.
Oder auch eine gesunde Diät
aus frisch gekochten, nährstoffreichen Gerichten.

Sie möchten zum Thema psychische Erkrankungen
oder Verhaltens-Auffälligkeiten mit einem Profi sprechen?
Dann stehen Ihnen die österreichischen Familien-Beratungsstellen
gerne mit kostenfreien Terminen zur Verfügung.

Unser Interviewpartner

Barbara Campman DSA leitet als Sozialarbeiterin und Mediatorin
die Kindersozialdienste St. Martin.

Kindersozialdienste und Familienberatung St. Martin
Martinstraße 40
3400 Klosterneuburg
Webseite der Familienberatungsstelle der Kindersozialdienste Klosterneuburg

Das Interview wurde im September 2022 geführt.

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