: Im Vordergrund steht ein weinendes Mädchen. Im Hintergrund steht eine Gruppe von Kindern, die mit dem Finger auf das Mädchen zeigen.

Meine Freundinnen und Freunde lästern über mich

Die Familie oder die Kleidung
oder auch nur ein Posting in sozialen Netzwerken:
Es gibt viele Anlässe,
um über jemanden zu lästern.

Die Psychologin Mag.a Petra Schornböck sagt:
Es ist oft die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben
oder ein geringes Selbstbewusstsein,
warum man manchmal Freund/innen schlechtmacht.

Mädchen sind davon öfter betroffen.
Sie lernen eher Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Da wird dann hinter dem Rücken der anderen gesprochen.
Burschen sind meist direkter.
Sie tragen einen Konflikt eher offen aus.

Wenn andere über einen lästern,
kann das sehr unangenehm sein.
Schornböck sagt: Schulkinder oder junge Mädchen sind
in solchen Situationen schnell überfordert.
Es fällt ihnen schwer,
ihre Freund/innen direkt darauf anzusprechen.
Dabei ist eine Aussprache wichtig und notwendig.

Wichtig ist es zwischen Lästern und Mobben zu unterscheiden.
Lästern passiert eher zufällig.
Beim Mobbing sucht man dagegen gezielt ein Opfer aus.
Dieses Opfer wird mehr als einmal beleidigt und schikaniert.

Wenn es nur um eine Person geht,
kann eine Aussprache hilfreich sein.
Viele Konflikte lassen sich aber auch
durch direktes Ansprechen nicht lösen.

Hilfe suchen

Wenn mehrere Freund/innen lästern,
ist man vor allem als Schulkind schnell überfordert.
Hier kann eine vertraute Person weiterhelfen.
Zum Beispiel eine Lehrerin oder ein Schulpsychologe.

Am besten ist regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen
über das Thema „streiten, lästern, mobben“ zu sprechen.
Auch darüber, was man in solchen Situationen tun kann.
Das kann man gut in der Schule machen.
Aber auch Eltern sollen mit Kindern über Konflikte sprechen.
Die Beratungsstelle sprungbrett bietet
zum Beispiel Gruppenworkshops an.
Man kann sich dort auch beraten lassen.

Kinder und Jugendliche verarbeiten solche Vorfälle
schwerer als Erwachsene.
Verletzungen des „Ichs“ sind in diesem Alter besonders belastend:
Die Folgen sind ein geringeres Selbstbewsusstsein, wenig Vertrauen,
Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken.

Es hilft, über das Geschehene zu reden:
mit Lehrer/innen, Eltern, Freund/innen und Therapeut/innen.  
Wenn Sie oder Ihr Kind mit einer ähnlichen Situation zu kämpfen haben,
helfen Ihnen die Familien-Beratungsstellen in Österreich gerne weiter. 

Unsere Interviewpartnerin

Mag.a Petra Schornböck Klinische und Gesundheitspsychologin, Beraterin in der Beratungsstelle sprungbrett, Wien.

Verein Sprungbrett
Hütteldorfer Straße 81b/ Stiege1/ Top 4
1150 Wien
Webseite der Familienberatungsstelle sprungbrett

Das Interview wurde im März 2017 geführt. 

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